Für den Kompressionsverband werden gewöhnlich die wenig elastischen Kurzzugbinden eingesetzt, die Verbände mit einem hohen Arbeitsdruck bei geringem Ruhedruck ermöglichen. Langzugbinden hingegen sind sehr elastisch und somit eher geeignet für Verbände mit hohem Ruhedruck, wie z.B. Entlastungsverbände. Es gibt eine Vielzahl von Verbandstechniken. Das korrekte Anlegen eines Kompressionsverbandes ist nicht ganz einfach, kann jedoch durchaus von Patienten oder Angehörigen erlernt werden. Einige wichtige Punkte gibt es grundsätzlich zu beachten (entsprechend der Leitlinie zum phlebologischen Kompressionsverband der deutschen Gesellschaft für Phlebologie):
- Der Verband sollte möglichst nur bei einer Sprunggelenksstellung von 90° angelegt werden.
- Die Ferse wird miteingebunden.
- Der Verband deckt die Zehengrundgelenke mit ab.
- Der Unterschenkelverband wird mit zwei Binden bis unter dasKniegelenk durchgeführt. Der Oberschenkelverband sollte bis zum oberen Oberschenkeldrittel reichen.
- Der Druck des Verbandes nimmt von den Zehen nach oben ab.
- Der Verband darf weder Druckstellen, Schnürfurchen, noch Schmerzen verursachen.
- Material und Technik müssen der jeweils zugrundeliegenden Erkrankung angepasst werden.
- Zur Vermeidung von Druckstellen müssen Knochenkanten oder -vorsprünge (z.B. Schienbeinkante) gepolstert werden. Logen und Vertiefungen wie z.B. hinter den Knöcheln müssen mit Polstermaterial ausgefüllt werden, um eine gleichmäßige Druckverteilung zu erreichen.